Papier nur noch für Bücher!

Laut hallt das Klopfen des Spechts zwischen den Bäumen. Die ersten Sonnenstrahlen blinzeln durch die Blätter und spielen mit dem aufsteigenden Nebel. Die Luft ist kühl und frisch, es riecht nach Laub, Tannennadeln und Moos. Jeder Atemzug füllt die Lungen mit Leben.

Dieses Erlebnis, auch Waldbaden genannt, beruhigt die Seele, baut Stress ab und kann sogar gesundmachen. Doch die Bäume und Wälder können noch viel mehr. Sie produzieren den für uns lebenswichtigen Sauerstoff, bauen CO2 ab und regulieren weltweit das Klima. [1]

Trotzdem schreitet die Abholzung der Wälder immer weiter voran. Und fast jeder zweite Baum, der gefällt wird, landet in der Papierherstellung. Deutschland ist der viertgrößte Produzent nach China, den USA und Japan. [2] Pro Jahr werden in Deutschland insgesamt rund 19 Millionen Tonnen Zellstoff und Papier verbraucht. [3]

Angesichts der zunehmenden Digitalisierung könnte man sich darüber wundern – aber das meiste Papier wird für Einmalprodukte wie Verpackungsmaterial, Versandkartons, Hygieneartikel und weitere Wegwerfartikel wie Briefkastenwerbung verwendet. Auch Kaffeebecher werden in unglaublichen Mengen verbraucht: Pro Stunde landen rund 320.000 Einwegbecher für Heißgetränke im Müll. Pro Jahr sind das in Deutschland fast drei Milliarden Becher, für die etwa 26.000 Bäume gefällt werden müssen. [4]

Es ist also höchste Zeit, den unnötigen Papierkonsum zu reduzieren und achtsam mit Holz und Holzprodukten umzugehen.

Dafür haben wir ein paar Tipps zusammengestellt:

1. Recyceltes Papier tut’s auch

Ein bedeutender Schritt ist die Verwendung von recyceltem Papier für Kopierer, Taschentücher, Küchenrollen und Toilettenpapier.

2. Gebrauchte Papierprodukte verschenken

Bücher, Pappordner und Notizblöcke, die man nicht mehr braucht, kann man verschenken oder auch verkaufen.

3. Kataloge kündigen

Zeitungen und ungewollte Kataloge abbestellen, dann quillt auch der Briefkasten nicht mehr über. Vieles lässt sich heute digital lesen.

4. Think before you print

Auch im Büro kann man bei jedem Ausdruck überlegen, ob man den Papierstapel wirklich braucht, der dann meist ungelesen auf dem Schreibtisch zustaubt oder doch direkt im Abfall landet. Notwendige Drucke können im Anschluss noch super als Schmierpapier verwendet werden.

5. Tüte und Becher mitbringen

Eigene Einkaufstaschen zum Einkaufen und eigenen Becher für den Kaffee unterwegs verwenden. Inzwischen gibt es viele Pfandsysteme für wiederverwendbare Becher – es wird einem also wirklich leicht gemacht. Und noch besser ist die eigene Thermoskanne!

6. Lieber große Bestellungen

Sehr viel Papier und Verpackungsmaterial fällt auch beim Onlineshopping an – hier lieber eine große als viele kleine Bestellungen machen und die Verpackungskartons wiederverwenden. Oder einfach im Geschäft in der Nachbarschaft einkaufen. Dafür braucht man gar keine Versandverpackung.

7. Korrekte Entsorgung

Um wiederverwertet zu werden, muss Papier in der blauen Tonne entsorgt werden. Nur dann kann daraus neues Papier werden.

War ein Tipp dabei, den du noch nicht kanntest? Dann probier ihn doch einfach mal aus – wir wünschen dir viel Erfolg als Paper Hater!

Quellen

  1. https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/wald-und-klima/waelder-und-klimaschutz
  2. https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/papierverbrauch/zahlen-und-fakten
  3. https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/papier/30377.html
  4. https://www.bmu.de/faqs/coffee-to-go-becher