Wie Leitungswasser das Meer rettet

Quelle, Rinnsal, Bach, Fluss, Strom; Niesel, Regen, Wolkenbruch; Tropfen, Pfütze, Lache, Teich, See, Meer, Ozean. Im Deutschen haben wir einen großen Schatz von Wörtern für Wasser in allen seinen Erscheinungsformen, und bei jedem dieser Wörter haben wir sofort Bilder und Erinnerungen im Kopf. Vom ersten Tropfen auf der Haut, der einen warmen Sommerregen ankündigt, bis hin zur Weite des Ozeans, in dem die Wale leben – Wasser ist immer etwas ganz Besonderes, und oft von unglaublicher Schönheit.

Aber Wasser ist natürlich auch aus praktischen Gründen unverzichtbar für uns. Wir trinken es, wir nutzen es in Wärmflaschen und als Anlass zum Singen (unter der Dusche). Wir brauchen Wasser, um uns und unsere Wäsche zu waschen, um zu heizen, zum Schwimmen und sogar für die Klospülung. Und wir haben in Deutschland das außergewöhnliche Glück, dass Wasser in erstklassiger Qualität und in nahezu unbegrenzter Menge direkt in unserer Wohnung aus der Leitung kommt.

Umso erstaunlicher ist es, dass wir dieses tolle Wasser (oft) nicht trinken. Über 130 Liter Wasser in Flaschen kaufte der/die Durchschnittsdeutsche im Jahr 2020. [1] Und das, obwohl Mineralwasser weniger streng kontrolliert wird als Leitungswasser und in der Regel keine gesundheitlichen Vorzüge bietet. Man könnte das mit einem Schulterzucken quittieren und das wöchentliche Wasserflaschen-nach-Hause-Tragen als kostspieliges, aber harmloses Hobby abtun – wenn es die Umwelt nicht so massiv schädigen würde. Allein in Deutschland werden jedes Jahr 17,4 Milliarden Einwegflaschen verbraucht. Dadurch werden 450.000 Tonnen Müll erzeugt, der im ungünstigsten Fall in Flüssen und Meeren landet und den Tieren dort das Leben schwer macht. Und Wasserflaschen aus Glas sind auch nicht besonders nachhaltig. Bei der Herstellung und beim Transport der schweren Flaschen entsteht viel CO2 – vor allem, wenn das Wasser nicht nur regional verkauft, sondern durch ganz Deutschland gekarrt wird.

Die erste Regel für einen bewussten und sorgsamen Umgang mit Wasser lautet deshalb: Kaufe kein Wasser in Flaschen! Lieber Leitungswasser direkt aus dem Hahn in eine BPA-freie Flasche abfüllen. Besonders kalkhaltiges Wasser kann man vorher durch einen Wasserfilter laufen lassen – und wer es sprudelig mag, kann mit entsprechenden Geräten Kohlensäure hinzufügen. Aber es gibt natürlich auch noch ein paar andere Tipps, wie man im Alltag seinen Wasserverbrauch reduzieren kann:

1. Einfach mal abschalten

Duschen spart im Vergleich zum Baden viel Wasser – und noch mehr Energie!

2. Wasser-Stopp

Fast jede Toilettenspülung hat inzwischen eine Stopp-Taste, mit der man den Wasserverbrauch deutlich reduzieren kann.

3. Waschen – aber richtig

Waschmaschinen möglichst optimal beladen und Sparprogramme nutzen. Unsere Waschmittel schaffen Sauberkeit inzwischen auch bei niedrigen Temperaturen.

4. Vom Gemüse zur Pflanze

Fürs Gemüsewaschen lieber eine Schüssel statt fließendes Wasser nehmen – damit kann man danach auch die Blumen gießen.

5. Wasser-Fußabdruck

Auch indirekt kann man viel Wasser verbrauchen – zum Beispiel, wenn man Fleisch und Milchprodukte kauft. Vielleicht gibt es ja eine leckere vegane Alternative?

Was meinst du – hast du das Zeug zum Water Warrior? Dann probier doch einfach mal einen unserer Tipps aus. Wenn viele mitmachen, haben schon kleine Maßnahmen eine große Wirkung!

Quellen

  1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/172461/umfrage/wasser-pro-kopf-verbrauch-seit-2003/

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