Wofür steht das Fairtrade-Siegel?
Das Fairtrade-Siegel kennzeichnet Produkte, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten werden.
Alle Bauern, die Fairtrade-Produkte exportieren, sind von Fairtrade zertifiziert. Regelmäßige Audits überprüfen dabei, dass die entsprechenden Fairtrade-Standards eingehalten werden.
Das Siegel gibt Konsument:innen die Sicherheit, dass Produzent:innen und Arbeiter:innen einen stabilen und gerechten Preis für ihre Ware erhalten haben, der die Kosten einer nachhaltigen Produktion deckt.
Darüber hinaus wird für alle Produkte eine Fairtrade-Prämie gezahlt. Die zu Genossenschaften zusammengeschlossenen Landwirt:innen entscheiden selbst, wofür diese Prämie verwendet wird, z. B. für den Bau von Trinkwasserbrunnen, den Bau oder die Renovierung von Straßen und Schulen, für die medizinische Versorgung oder für Fortbildungen.
Mit dem Kauf von Bananen mit Fairtrade-Siegel leisten Konsument:innen also einen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinerzeuger:innen auf der ganzen Welt. Als Pionier in der Obst- und Gemüsebranche hat unser Unternehmen Port International bereits vor fast 25 Jahren die ersten Fairtrade-Bananen nach Europa importiert.
Wie die Fairtrade-Banane nach Europa kam
Die Ideale und Standards des Fairtrade-Systems passten gut zum Verständnis unserer familiengeführten Firmengruppe von langfristigen und partnerschaftlichen Handelsbeziehungen mit unseren Lieferanten. Doch nur der Transport war Mike Port zu wenig. „Wenn schon, dann richtig“, dachte er sich und entschied, Fairtrade-Bananen selbst zu verkaufen.
So schuf man kurzerhand die Marke „Fairnando“ und zählte damit 1997 zu den Pionieren, die Bananen mit dem Fairtrade-Siegel nach Europa importierten. Da Fairtrade-Kaffee, -Tee und -Schokolade erst wenige Jahre in deutschen Supermarktregalen präsent waren, war das Verbraucherinteresse noch relativ gering – genauso wie die Anzahl der Verkaufsstellen, die bereit waren, Fairtrade-zertifizierte Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen. Zu unbekannt war das Siegel zu dieser Zeit. Hinzu kamen Qualitätsprobleme, die dem Projekt keinen einfachen Start bereiteten.
Ende 1997 trat in Südamerika das Wetterphänomen „El Niño“ auf und sorgte für starke Regenfälle und Überschwemmungen in den Anbaugebieten. Alle Bananen der Region waren davon betroffen, und so war für einen großen deutschen Einzelhändler, der kurz zuvor mühsam als einer der ersten deutschlandweiten Abnehmer von Fairtrade-Bananen gewonnen worden war, das Experiment dadurch schnell wieder beendet.
Nicht nur auf dem deutschen Markt war für die fairen Bananen aller Anfang schwer. Auch in den Produktionsländern musste einiges an Aufbauarbeit geleistet werden. Denn der faire Handel hat zum Ziel, Kleinbauern und Produzentenkooperativen Zugang zum Weltmarkt zu verschaffen. Viele Produzenten von Fairtrade-Bananen hatten bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Erfahrung im Export frischer Früchte gehabt. Sie produzierten lediglich für den Eigenbedarf oder verkauften ihre Früchte auf lokalen Märkten. Die Qualität der ersten Lieferungen war daher sehr unterschiedlich und es brauchte einige Zeit, alle Produzenten auf ein einheitliches Qualitätsniveau zu bringen. Mike Port hat die Produzenten mit seinem Wissen über die Produktion und den Export von Bananen während dieser Aufbauphase intensiv unterstützt und tut dies noch heute mit eigenen Qualitätsexperten vor Ort.
Beeindruckt von der Konsequenz, der Nachhaltigkeit und dem Durchhaltevermögen von Mike Port, zeichnete die deutsche Fairtrade-Organisation Transfair e.V. Port International 2012 mit dem Fairtrade Award aus.
Import von Fairtrade-Bananen heute
Der lange Atem wurde schließlich belohnt. Das Netzwerk der Produzenten, die ihre fairen Bananen nach Europa schickten, wuchs stetig. Heute sind über 3.000 Bauern Fairtrade-zertifiziert und profitieren von den ganzjährig stabilen Bananenpreisen und der zusätzlichen Fairtrade-Prämie.
Qualitativ spielen die Fairtrade-Bananen heutzutage in der ersten Liga und sind zu über 90 Prozent zusätzlich auch Bio-zertifiziert. Bei ihrer Produktion wird also auf chemische Pflanzenschutzmittel oder umweltbelastende Düngemittel verzichtet. Dies ist ein Erfolg des Fairen Handels, denn die stabilen Fairtrade-Preise und vor allem die zusätzliche Fairtrade-Prämie ermöglichen es den Bauern, sich nach dem Standard der EU-Bio-Verordnung und den darüber hinausgehenden Anforderungen des Handels zertifizieren zu lassen.
Mittlerweile gibt es unsere Bio-Fairtrade-Bananen auch klimaneutral zu kaufen. Hierfür berechnen wir den CO2-Fußabdruck unserer Bananen entlang der gesamten Lieferkette, setzen konkrete Reduktionsprojekte zur Vermeidung von CO2-Emissionen um und gleichen unvermeidbare Emissionen durch international anerkannte Klimaschutzprojekte wieder aus. Immer mit dem Ziel vor Augen, unser Bestes gegen den Klimawandel zu tun und insbesondere in den stark betroffenen Ursprungsländern für eine Zukunft nachfolgender Generationen zu sorgen.