Guter Appetit statt schlechtes Gewissen

Du hast ein schlechtes Gewissen, wenn du Essen wegwirfst? Das ist total normal. In Deutschland landen schließlich jedes Jahr 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall, und mehr als die Hälfte davon wird in Haushalten weggeworfen. Wichtiger als das schlechte Gewissen ist aber der nächste Schritt – nämlich etwas dagegen zu unternehmen.

Dabei ist das Wegwerfen selbst gar nicht so sehr das Problem. Denn man wirft ja nur etwas weg, wenn man zu viel hat. Oder das Falsche. Das Problem ist also das Einkaufen. Die Geschäfte präsentieren ihre Waren so appetitlich, dass man am liebsten alles mitnehmen möchte – und das ist auch gut so, darum macht das Einkaufen ja so viel Spaß! Aber wenn man nach der Arbeit mit knurrendem Magen noch schnell Lebensmittel holen geht, dann nimmt man vielleicht das eine oder andere Sonderangebot zu viel mit. Was dagegen hilft, ist eine Einkaufsliste, an die man sich auch hält. Und nicht einkaufen gehen, wenn man Bärenhunger hat!

Das beste Mittel gegen Lebensmittelverschwendung ist also eigentlich die Fantasie. Stell dir vor, was und wie du gerne essen möchtest – heute, morgen und vielleicht auch schon die ganze Woche. Und dann mach dir einen Plan. Überleg dir genau, was du brauchst. Und kauf nur das ein. Wenn dir das zu rigide und unflexibel erscheint, mach dir keine Sorgen: Im Leben kommt es sowieso immer anders, als man denkt. Und auch für solche Fälle haben wir ein paar Tipps:

1. Keine Angst vorm Mindesthaltbarkeitsdatum

Wenn man Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte richtig lagert, halten sie oft länger als geplant. Zuverlässiger als das Datum auf der Packung geben Nase und Gaumen Aufschluss darüber, ob die Lebensmittel noch frisch sind oder nicht. Für den Verbrauch am gleichen Tag kann man deswegen auch problemlos „Gutes von Gestern“ kaufen oder Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft. Das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet schließlich „mindestens haltbar bis“ und nicht „wird schlecht am“!

2. Schrumpelig schmeckt

Wenn man doch einmal zu viel gekauft hat, kann man auch aus schrumpeligem Obst oder Gemüse noch leckere Fruchtaufstriche, Chutneys, Currys oder Suppen kochen. Reste lassen sich zudem prima einfrieren.

3. Korrekte Lebensmittellagerung Im Kühlschrank ist es nicht überall gleich kalt. In der Tür ist es am wärmsten, über dem Obst- und Gemüsefach am kältesten. Für eine optimale Haltbarkeit sollten die Lebensmittel deshalb in die richtige Kältezone einsortiert werden.

4. Upcycling auch für Lebensmittel

Wenn man nur noch viele kleine Reste übrig hat, kann man kreativ werden und die Überbleibsel clever zu neuen Mahlzeiten kombinieren. Auch unter dem Stichwort „Meal Preps“ (früher nannte man das Vorkochen für mehrere Tage) findet man im Internet jede Menge Inspirationen, wie man aus Resten des Vortags leicht neue Gerichte zaubern kann. Gemüse lässt sich mühelos in Currys oder Aufläufen unterbringen, aus Reis oder Nudeln werden mit Ei, Gemüse und Kräutern tolle Reis- und Nudelpfannen, und sogar altes Brot kann man herzhaft oder süß mit Milch, Mehl und Ei anbraten.

Hast du bei unseren Tipps für die nachhaltige Küche Hunger bekommen? Dann probiere doch den einen oder anderen Vorschlag einfach mal aus! Jeder Apfel und jede Karotte und vor allem jedes Stück Fleisch, das nicht im Abfall landet, entlastet die Umwelt und schont das Klima!

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