„Im Jahr 2019 waren schätzungsweise 2.000.000 Menschen täglich ploggen.“ – National CleanUp Day [1]
Die Anfänge des Müllsammelns mit eingeschaltetem Schrittzähler reichen natürlich noch weiter zurück. 2014 zum Beispiel berichtet die britische Tageszeitung The Guardian mit unverkennbar spöttischem Unterton über den Schriftsteller David Sedaris, der mit seiner Müllzange pro Tag bis zu 60.000 Schritte machte und damit seinen Heimatort in ein regelrechtes Idyll der Sauberkeit verwandelte. „Man kann sehen, wo mein Revier endet und der Rest von England beginnt“, wird er im Guardian zitiert. „Es ist, als käme man von der Rosenlaube in Sissinghurst nach Fukushima kurz nach dem Tsunami.“ Die Stadtverwaltung, so berichtet die Zeitung weiter, bedankte sich bei Sedaris, indem sie ein Müllfahrzeug nach ihm benannte.

Die Zeiten, in denen das Plogging als eher exzentrische Freizeitbeschäftigung galt, sind aber lange vorbei. Angesichts der zunehmenden Verschmutzung durch Plastikmüll suchen immer mehr Menschen nach Möglichkeiten, aktiv einen Beitrag zur Sauberhaltung der Umwelt zu leisten. Bei Instagram findet man deshalb unter dem Hashtag #plogging Fotos von coolen, engagierten Menschen aus der ganzen Welt – von Korea bis Holland, von Schweden bis Berlin Prenzlauer Berg. Auf vielen der Bilder ist auch zu erkennen, wie wenig Ausrüstung man zum Plogging braucht: Ein Sammelbeutel und eine Müllzange oder Handschuhe reichen völlig aus.
